Der Altar
Der Altar stammt aus den zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ist in reich geschnitztem Barockstil gefertigt worden. Der obere Teil mit dem `Loch`, bzw. der schalenförmig nach innen gewölbten Vertiefung in der Spitze des Aufsatzes wurde bei Umgestaltung der Kirche 1965 hinzugefügt und bedeutet ein Offensein der Menschen zu Gott. Ferner soll die Vertiefung symbolisieren, daß alles, was von Gott komme, in diese „Schale“ und dann dem Menschen zufalle. Als Farben herrschen weiß, gold, grün und schwarz vor. Zwei Ölbilder schmücken den in drei Bereiche gegliederten Altar: im unteren Bereich sind Jesus und die zwölf Jünger beim Abendmahl dargestellt, im mittleren Bereich des Altar ist der gekreuzigte Christus mit zwei vor ihm harrenden Frauen und einem Mann zu sehen. Den Abschluss bildet der genannte Teil mit dem `Loch`, darunter findet sich die Aufschrift `Jesus lebt`.
Die Kanzel
Die Kanzel stammt wie der Altar aus dem 17. Jahrhundert und weist ornamental schwarz-gold-blau-grau gefasstes Holz auf. Heute ist nur noch der Corpus der Kanzel erhalten. Ursprünglich war die Kanzel oberhalb des Altars an der Wand befestigt und über eine Treppe durch die alte Sakristei für den Pastor zu erreichen.
Seit dem Umbau der Kirche im Jahre 1966 hat die Kanzel ihren heutigen Standort.
Der Taufstein
Das Alter des Taufsteins ist aufgrund einer Inschrift genau zu bestimmen. Die Inschrift lautet: GEHET HIN VND TEUFFET SIE IM NAMEN DES VATERS, SOHNS, VND DES HEIL: GEIST / MATT: 28 / 1659
Die Taufschale
Die Taufschale wird bei Taufen in den Taufstein eingelegt, um das Wasser zu beinhalten. Sie wurde im 20. Jahrhundert aus Messing gefertigt und zeigt die Inschrift: LASSET DIE KINDLEIN ZU MIR KOMMEN.
Die Taufkanne
Die Taufkanne stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie besteht aus verzinntem Messing und hat einen Holzgriff.
Die Glocken
Die älteste noch heute erhaltene Glocke stammt aus dem Jahre 1498. Die lateinische Inschrift lautet: MARIA, MATER GRACIAE IN MISERICORDIAS AB HOSTE NOS PROTEGE IN HORA MORTIS 1498“ (Maria, Mutter der Gnade und Barmherzigkeit, vor dem Feind schütze uns in der Stunde des Todes). Die Glocke stammt noch aus der vorreformatorischen Zeit Wagenfelds.
Im Jahre 1591 wurde eine gesprungene Glocke neu gegossen, die 70 cm hoch war und 400 Zentner wog. Sie trug die Inschrift: `anno 1591 ist diese glocke wiederumb gossen worden durch sebald groning von erffurt als luer feis heinrich meiger und alert finckmeiger kirchrath tho wagenfelt waren`. Diese Glocke musste im Jahre 1917 für Kriegszwecke abgegeben werden.
Die Glocke von 1591 wurde 1925 durch eine neue Glocke der Kirchenglocken- und Erzgießerei Radler aus Hildesheim ersetzt. Sie wog 580 Kilogramm und trug die Inschrift `Friede sei mit euch. Land, Land, höre des Herrn Wort. Bünte, Russ, Feußahrens, Brüggemann, Voß, Gerbes`. Letztere sechs Herren waren zu der Zeit Kirchenvorstand zu Wagenfeld. Am 20. Dezember 1925 (4. Advent) wurde die neue Glocke mit einem Festgottesdienst unter Mitwirkung des Gemischten Chors, des Kinderchors und des Männergesangvereins geweiht.
Auch diese Glocke wurde für Kriegszwecke wieder eingezogen. Am 22. März 1942 erfolgte eine Abschiedsfeier für die Glocke, am 27. März wurde dieselbe abgenommen und am 28. abtransportiert.
Elf Jahre später, 1953, wurde eine neue Glocke angeschafft, die als Inschrift wieder das gleiche Bibelwort wie ihre Vorgängerin trägt: `O LAND LAND LAND HÖRE DES HERRN WORT + JER 22, 29 + 1953`.
Die Orgel
Ein Kontrakt aus dem Jahre 1654 beweist, daß in dem Jahr eine Orgel für die Wagenfelder Kirche angeschafft werden sollte. Der Wortlaut ist folgender (heutigem Sprachgebrauch behutsam angeglichen): „… Heutigen Datums, welches ist der 30. März des jetzt laufenden 1654. Jahres hat man mit dem ehrenwerten Meister Berendt Hueß sich verglichen und beschlossen wie folgt: zuvor genannter Berendt Hueß verspricht, eine kleine Orgell von sieben vollen Stimmen … zu machen…; solche soll gegen künftigen Bartholomei (24. August) 1654 fertig sein.
Dafür seien dem Meister für solche Orgell gegeben Hundertundfünfzehn Reichsthaler von gutem Bremer Gelde, welche bei Lieferung der Orgell sollen ausgezahlet werden, davon seien aber abgezogen Fünfundzwantzig Reichsthaler, welche jetzt alsbald geliefert werden sollen. Es verspricht auch vorangenannter Berend Hueß solche Orgell ohne jeglichen Fehler zu liefern, und so gut er kann, dieselbe selbst herzubringen, jedoch soll ihm von der Auburg ein notwendiges Fuhrwerk zur Verfügung gestellt werden. Und wenn die Orgell von vorangenanntem Meister verfertigt worden ist, sollen gute Organisten sie beschlagen. Ohne jeglichen Mangell soll die Orgell geliefert werden und wenn der Meister alhier die Orgell setzet, so soll er bei dem Herrn Drosten für seine Person den Tisch haben, sein Geselle aber soll im Dorfe gespeiset werden.
Ich, Berendt Hueß, verspreche bei meinem ehrlichen Namen, die Orgell, wie zuvor niedergeschrieben, zu verfertigen, wie es am Ende alle unterschrieben haben.
So geschehen zur Auburg wie oben gemeldet …“.
Otto Wilhelm von Cornberg
Johan Gödingh, Pastor
Berendt Huß
Heinrich Senhorst, Küster
Die erste Orgel in der Wagenfelder Kirche soll also zu August 1654 fertiggestellt worden sein. Weitere Schriftstücke sind nicht erhalten.
Nach dem Neubau der Kirche 1774 wurde eine neue Orgel angeschafft. Die Kirchenrechnungen beweisen, daß sich im Jahre 1774 der Orgelbauer Zuberbier in Wagenfeld aufgehalten hat und im Jahre 1787 der Orgelbauer Kramer hier gewesen ist.
1895 wurde dann erneut eine neue Orgel angeschafft. Am 01. Juni 1907 schlug der Blitz in den Kirchturm ein und beschädigte mehrere Orgelpfeifen. Lehrer Friedrichs, der gerade die Orgel spielte, und zwei Schuljungen, welche die Bälge traten, fielen bewusstlos zu Boden, erholten sich aber und kamen ohne Schaden davon.
2 Epitaphe
Im Eingangsbereich der Kirche, direkt hinter der Eingangstür, sind links und rechts an der Wand zwei Epitaphe (Grabmäler mit Inschrift) der Familie von Cornberg angebracht. Diese Grabplatten befanden sich ursprünglich im Altarraum der alten Kirche, wo die Mitglieder des Hauses Auburg ihre Ruhestätte fanden. Beim Neubau der Kirche 1774 wurden die Särge der Familie von Cornberg entfernt und in einer neuen Gruft wieder aufgestellt. 1884 wurde diese Gruft abgerissen und die Grabplatten bekamen einen neuen Platz in dem neuen von Cornberg`schen Mausoleum. Als dieses Mausoleum 1969 auch abgerissen wurde, wurden die beiden Platten an ihrem jetzigen Standort angebracht.
Das linke der beiden Epitaphe von 1650 besagt, daß dort Conrad Plato und Philip Henric von Cornberg, deren Eltern Otto Wilhelm von Cornberg und Clara von Quernheim waren, begraben seien.
Das rechte Epitaph trägt eine lateinische Inschrift, die bedeutet, daß im Januar des Jahres 1641 der edelste und tapferste Herr Bernhard Philipp von Cornberg auf Auburg in seinem Alter von 44 Jahren gestorben sei und bei Jesus Christus schlafe.
2 Ehrentafeln
Die beiden Ehrentafeln befinden sich auf der linken und rechten Seite in der Kirche jeweils zwischen dem ersten und dem zweiten Fenster an der Wand angebracht. Sie sind in braunem und hellgrauem Holz mit einem geschnitzten Rand gefasst und wurden im Jahre 1925 angeschafft. Auf den Tafeln sind alle Namen der Wagenfelder Männer enthalten, die in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 gefallen sind, vermisst oder für tot erklärt wurden.
2 weitere Tafeln
Jeweils zwischen dem zweiten Fenster und der Seitentür befinden sich an der Wänden auf der linken wie auf der rechten Seite zwei verschiedene hölzerne Tafeln.
Die Tafel auf der linken Seite trägt auf schwarzem Grund die goldfarbene Aufschrift: `Diese ST. ANTONIUSKIRCHE ist im 15. Jahrhundert gegründet, in den Jahren 1610 + 1774 neu erbaut und Ao. Di. 1966 gründlich erneuert`. Unter der Aufschrift befindet sich das Doppelwappen des Carl Wilhelm Ludwig von Cornberg und der Sophie Charlotte Wilhelmine Elisabeth von Freitag. Das Wappen, der ältere Teil der Tafel, stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die Tafel auf der rechten Seite stammt aus dem 20. Jahrhundert und nennt mit goldenen Lettern auf schwarzem Grund den 6. Psalm.
4 Wappen
An der zur Gemeinde zeigenden Seite des Chorgestühls befinden sich insgesamt vier Wappen, zwei Wappen auf der linken Seite und zwei auf der rechten Seite. Sie stammen aus dem 17. Jahrhundert und sind in kunstvoll geschnitztes Holz je nach den Farben der Familien farbig gefasst. Auf der linken Seite finden sich die Wappen der Familie von Falcken und derer von Cornberg, auf der rechten Seite die Wappen der Familie von Schaden und derer von Budden.
14 Ölbilder
Im Altarraum hängen insgesamt 14 Ölbilder aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die der Drost von Cornberg zu Auburg angeblich aus Großbritannien mitgebracht haben soll.
Die Bilder zeigen in folgender Reihenfolge: St. Mathias, St. Paulus, St. Petrus, St. Andreas, Salvator Mundi (Jesus Christus), St. Jacobus Maior (der Ältere), St. Johannes, St. Philippus, St. Thomas, Johannes Baptista (Johannes der Täufer), St. Bartholomeus, St. Jacobus Minor (der Jüngere), St. Simon und St. Judas Thaddeus
2 Kronleuchter
Von der Decke herab hängen zwei gleiche zwei-geschossige Leuchter mit zwölfarmiger Krone aus Gelbguss. Die Arme sind eingezapft und mit schlichtem Volutenschmuck verziert. Beide Leuchter wurden im Jahre 1707 von dem damaligen Amtmann auf Auburg Guinand Brüning und seiner Ehefrau Elisabeth Laureta Schlick gestiftet.
Die Altarleuchter
Die Kirchengemeinde verfügte über zwei Leuchter aus Gelbguss, die der Kirche 1773 vom damaligen Kirchenpatron zum Geschenk gemacht worden waren. Sie waren mehr als 50 cm hoch und zeigten
das Doppelwappen des Freiherrn Carl Wilhelm Ludwig von Cornberg und seiner Gemahlin Sophie Caroline Wilhelmine Elisabeth von Freitag. Diese beiden Leuchter sind der Kirchengemeinde durch einen Diebstahl abhanden gekommen. Sie wurde durch zwei schlichte Leuchter aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ersetzt.
Weiter sind vorhanden zwei Leuchter aus Messing aus dem 20. Jahrhundert und zwei versilberte Leuchter von etwa 1900.
Der Osterleuchter
Der Osterleuchter hat eine Höhe von mehr als 80 cm, ist aus Eisen gefertigt und wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angeschafft.
3 Kruzifixe
Das älteste Kruzifix aus dunklem Holz natur mit hellerem Christus stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat seinen Platz in der Sakristei.
Das Kruzifix auf dem Altar besteht aus schwarzem Ebenholz mit metallenem Christus und einem kleinen Schildchen mit der Aufschrift INRI (Jesus Nazarenus Rex Judaeorum = Jesus von Nazareth, König der Juden) auf dem Kreuzbalken. Dieser Kruzifix wurde der Kirche im Jahre 1871 von der Freifrau Henriette von Cornberg, geb. Freiin von Freitag geschenkt.
Im Pfarrbüro ist ein weiteres Kruzifix vorhanden, hergestellt im 20. Jahrhundert aus hellem Holz. Auch ihn ziert ein kleines Schildchen mit der Aufschrift INRI am aufrechten Kreuzbalken.
Die Abendmahlskanne
Die versilberte Abendmahlskanne trägt die Inschrift: `Henriette Freifrau von Cornberg, geb. Freiin von Freitag der Kirche zu Wagenfeld 1885`. Der Inhalt eines kleinen Briefchens mit den aufgedruckten Initialen H (Henriette) und C (Cornberg) lautet: „… Hochgeehrter Herr Pastor! Mit den allerherzlichsten Segenswünschen übergebe ich Ihnen die Abendmahlskanne, mögen sich für alle Zeiten viele Glieder der Gemeinde Wagenfeld um sie beim Tische des Herrn versammeln zu ihrem eigenen Heile und zur Ehre unsers Herrn Jesu Christi! Hochgelobt in Ewigkeit !!! Henriette Freifrau von Cornberg, geb. Freiin von Freitag …“.
Die Abendmahlskelche
Die Kirchengemeinde verfügt über drei Abendmahlskelche, von denen zwei ständig beim Abendmahl benutzt werden.
Der wertvollste Kelch stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, weist jedoch einige neuere Zutaten und am Schaft die Gravuren `ihesus` und `Maria` sowie die Jahreszahlen 1687 und 1742 auf. Möglicherweise geben diese Daten den Zeitpunkt von Restaurationen an. Das Inventarium der Kirchengemeinde aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert besagt, daß dieser Kelch der Kirche im Jahre 1742 von dem Drosten zu Auburg geschenkt worden sei. Der Kelch besteht aus Silber und ist teilweise vergoldet. Er hat einen abgestuften Sechspassfuß und verfügt neben reichen Gravuren über eine Kreuzgruppe, zwei Wappenmedaillons, eine Brosche und ein Spruchband. 1980/81 wurde der Kelch erneut restauriert.
Der nächst jüngere Wagenfelder Abendmahlskelch, ein Kelch mit einem abgestuften Sechspassfuß, gefertigt aus Silber, dessen Kuppa innen und am äußeren Rand vergoldet ist, trägt unter dem Fuß die Inschrift `Alert Fridhoff 1708`. Die Vermutung liegt nahe, dass der Kelch von einem Ahlert Friedhoff gestiftet worden ist, doch lebte zu der Zeit kein erwachsener Ahlert Friedhoff in Wagenfeld – wenn man den Kirchenbüchern glauben will. Nun befindet sich an der Wagenfelder Auburg eine steinerne Grabplatte aus dem Jahre 1712, die einst das Grab eines Ahlerd Meyer genannt Friedhoff, Rezeptor (Steuereinnehmer) zu Wagenfeld, bedeckte.
Die Inschrift lautet:
ANNO MDCCXII
DEN 17ten JANUARY
ABENDS ZWISCHEN 8 UND
9 UHR
IST
DER WEIL EHR UND ACHTBAHR
AHLERD MEYER GENANDT
FRIEDHOFF RECEPTOR ZU
WAGENFELD SANFT UND
SEELIG IM HERRN ENTSCHLAFFEN
SEINES ALTERS 39 JAHRE
6 MONAHT
TEXTUS
- TIMOTH. CAP. IV. VERS 7 & 8
ICH HABE EINEN GUTEN KAMPFF
GEKÄMPFFET. ICH HABE DEN KAMPFF
VOLLENDET. ICH HABE GLAUBEN
GEHALTEN. HINFORT IST MIR BEY
GELEGT DIE KRONE DER GERECHTIG
KEIT WELCHE MIR DER HERR AN
EINEM TAGE DER GERECHTE RICH
TER GEBEN WIRD NICHT MIR ABER
ALLEIN SONDERN AUCH
ALLEN DIE SEINE
ERSCHEINUNG LIEB
HABEN.
Laut Kirchenbuch wurde Ahlerd Meyer (1673 – 17.01.1712) am 22. Januar begraben. Die Grabplatte der Ehefrau Anna Dorothea (1687 – 01.03.1715) aus dem Jahre 1715 ist ebenfalls erhalten geblieben. Sie wurde laut Kirchenbuch am 05. März des Jahres begraben.
Die Inschrift lautet:
DEN 1. MARTY IST DIE
EHR UND TUGENDTSAH
ME FRAUE ANNA DORO
THEA MEYERS SEEL AHLERD
MEYERS HINTER LASSENE
WITTE SEELICHST IM
HERRN ENT SCHLAFFEN
IHRES ALTERS 28 JAHR
GRAB SCHRIFT
AUS DEN LXXIII PSALM V 28
DAS IST MEINE FREUNDE DAS ICH
MICH ZU GOTT HALTE UND
MEINE ZU VERSICHT SETZTE
AUFF DEN HERN HERN
DAS ICH VER KUNDIGE
ALLEIN DEIN THUN
In den Wagenfelder Kirchenbüchern nicht zu finden ist die Eheschließung von Ahlerd Meyer-Friedhoff und Anna Dorothea n. n. Dieses Ehepaar bewirtschaftete den kleinen Wagenfelder Meierhof in Förlingen Nr. 2. Nicht zu klären ist, warum Ahlerd Meyer auch Friedhoff genannt wurde. War er ein geborener Friedhoff und seine Frau die Erbin des Meierhofes in Förlingen Nr. 2? Im Jahre 1700 wurde eine Anna Dorothea Meyer konfirmiert, das würde zeitlich zu deren Geburt passen.
Aufgrund der Jugend der Anna Dorothea wird die Eheschließung mit Ahlerd Meyer oder Friedhoff wahrscheinlich nicht vor 1705 stattgefunden haben. In einer Art Getreideliste des Amtes Auburg von 1709 wird unter den Förlinger Bauern auch ein Ahlerd Friedhoff aufgeführt. 1708 stiftete Ahlerd den heute bei jedem Abendmahl noch im Gebrauch befindlichen Abendmahlskelch. Nach Ahlerds Tode heiratete die Witwe am 02. Februar 1713 Johan Philip Cornelius Vietor (1684 – 30.06.1764) aus Minden, der mit dieser Heirat auf dem Hof den Familiennamen Vietor einführte.
Erst mit der Einheirat eines Jobst Conrad Friedhoff von Förlingen Nr. 5 im Jahre 1756 wurde auf dem Hofe wieder der alte Name Meyer etabliert.
Der dritte Abendmahlskelch der Kirchengemeinde, der ebenso wie jener aus dem Jahre 1708 bei jedem Abendmahl zum Einsatz kommt, ist sehr schlicht gehalten und stammt aus dem 20. Jahrhundert.
Die Oblatendose
Die Oblatendose, die beim Abendmahl in der Kirche in Gebrauch ist, wurde im Jahre 1742 von der Geheimrätin von Donap, geb. von Chalon der Kirche gestiftet. Sie hat eine ovale Form und wurde aus Silber (750) gemacht, innen ist sie vergoldet. Vermutlich wurde sie von Julius Heinrich Köhler (1711 – 1775) gefertigt, denn sie weist das Meisterzeichen IHC auf. Auf dem aufklappbaren Deckel ist ein Doppelwappen eingeprägt; eines ist das Wappen der Geheimrätin.
Die Patenen
Die Kirchengemeinde verfügt über vier Patenen (Hostienteller). Zwei von ihnen sind aus vergoldetem Silber gefertigt und stammen aus dem 14./15. und aus dem 17./18. Jahrhundert. Die ältere der beiden hat einen in der Mitte eingestanzten Vierpass und zeigt am Rand ein Kreuzsymbol. Die jüngere zeigt am Rand dasselbe Kreuzsymbol und zwei Wappen
Die beiden Patenen, die heute beim Abendmahl gebraucht werden, sind aus Silber gefertigt. Die ältere stammt aus dem 17./18. Jahrhundert, die neuere vermutlich aus dem 20. Jahrhundert.
1 Krankenabendmahlsbesteck
Das Krankenabendmahlsbesteck, das dazu dient, Kranken im Hause oder im Krankenhaus sowie Sterbenden das Abendmahl zu reichen, besteht aus einem kleinen Kelch aus Silber, teilweise vergoldet, einer Patene, ebenfalls aus Silber, ebenfalls teilweise vergoldet und einer runden Oblatendose. Diese Dose zeigt auf dem Deckel die Gravur `GEMEINDE WAGENFELD` und wurde im Jahre 1866 angeschafft. Das Krankenbesteck wurde im Jahre 1869 von Ly & Wagner in Berlin gefertigt.
1 weiteres Krankenabendmahlsbesteck
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde ein weiteres Krankenabendmahlsbesteck aus Silber angeschafft. Es besteht aus einem kleinen Kreuz mit silbernem Fuß, einem Kelch mit Glasstöpsel, einer Oblatendose, einer Patene, einer Flasche und zwei Leuchtern.
Die Antependien
Die farbigen Tuchbehänge, die am Altar und an der Kanzel angebracht sind, werden Antependien genannt.
Diese Tücher haben zu den verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres verschiedene Farben. Die weiße Farbe weist auf Jesus Christus hin und drückt die Festfreude aus: Weihnachtszeit, Gründonnerstag, Osterzeit und Trinitatiszeit.
Auf den heiligen Geist, die Kirche und die Märtyrer deutet die rote Farbe hin: Pfingsten, Märtyrergedenktage und Reformationsfest.
Die violette Farbe ist die Farbe der Buß- und Vorbereitungszeiten: Adventszeit, Passionszeit und Bußtag.
Für die übrigen Sonntage wird die grüne Farbe verwendet: Epiphaniaszeit und Trinitatiszeit.
Die Paramente
Paramente nennt man die Altar- und Kanzeldecken. Die Kirchengemeinde verfügt über einige verschiedene leinene, mit Häkelspitze umrandete Kanzeldecken. Die Spitzen stellen zumeist christliche Symbole wie Kreuze und Kelch dar.